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berichtet über die Nachbarschaftshilfe Butzbach

Auch Bundeskanzler Adenauer musste in Butzbach vor Bahnschranke warten

Gertrud Ebner von Eschenbach plauderte bei Nachbarschaftshilfe über Butzbacher Begebenheiten


BUTZBACH (be). Am vergangenen Dienstag hatte die Nachbarschaftshilfe Butzbach wieder einmal zu einem Aktiven-Treffen verbunden mit einem Vortrag ins Bürgerhaus eingeladen. Kornelia Kraus-Ruppel, die zweite Vorsitzende des Vereins, hatte mit Gertrud Ebner von Eschenbach eine profunde Butzbach-Kennerin eingeladen, die ihren Vortrag unter den Titel "Butzbach - Anno dazumal" stellte.

Zunächst.gab Kornelia Kraus-Ruppel einen Uberblick über die noch anstehenden Termine der Nachbarschaftshilfe im zweiten Halbjahr. Nach der Stärkung mit Kaffee und Kuchen begann Frau Ebner von Eschenbach mit ihren Ausführungen. "Einen richtigen Vortrag werde ich nicht halten, sondern lieber einige Episoden aus der Vergangenheit erzählen", setzte sich die bekannte Stadtführerin mitten in den Kreis und begann mit ihren historischen Erklärungen und Anekdoten, in denen sie immer wieder Teilnehmer mit einbezog und auf interessierte Fragen reagierte.

Da war von den römischen Besatzern die Rede, die früher interessanterweise etwa genau dort ihr Domizil aufgeschlagen hätten, wo viele Jahrhunderte später die amerikanischen Besatzer mit dem Bau der Housing Area begannen, die heute bekanntlich als neues Wohngebiet erstrahlt. "Die Germanen waren dagegen in Botisphaden (unter dem Namen wurde Butzbach erstmals urkundlich erwähnt) mehr in dem Bereich, der der heutigen Innenstadt entspricht", spannte die Referentin den Bogen weiter in Richtung "neuere Geschichte", als Butzbach 1321 seine Stadtrechte bekam.

Da wurde natürlich auch der Landgraf Philipp mit seinem Landgrafenschloss erwähnt, wobei sie erklärte, dass der inzwischen wieder restaurierte Gewölbesaal im Landgrafenschloss schon existierte, bevor mit dem Bau des eigentlichen Schlosses zu Beginn des 17. Jahrhunderts begonnen worden war. Auch die Markuskirche wurde angesprochen, alles unterstützt mit Stichen und Zeichnungen, die sie im Teilnehmerkreis herumreichte.

Das historische Rathaus in Verbindung mit dem Marktplatz war ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen, wobei die alte Fassade des Rathauses mit den beiden großen Torbogen, das Gasthaus zum Löwen und das Bender'sche Haus als eines der damals wenigen fünfstöckigen Häuser angesprochen wurde.

Dass der erste Zug von Kassel nach Frankfurt bereits 1854 durch Butzbach fuhr, war vielen Anwesenden nicht bekannt und auch die Geschichte, dass Bundeskanzler Konrad Adenauer sich bei seiner zweiten Durchfahrt durch Butzbach angeblich wieder daran erinnerte, dass er früher schon einmal lange an der Bahnschranke in der Wetzlarer Straße aufgehalten worden sei. Insgesamt merkte man der Vortragenden an, dass sie noch viele Episoden parat hatte, die vielleicht beim nächsten Besuch zum Tragen kommen.

Am Ende verabschiedete sich Frau Ebner von Eschenbach mit etwas Eigenwerbung. "Jeder der in Butzbach wohnt, sollte einmal at einer Stadtführiing teilgenommei haben", meinte die "Ur-Butzbacherin", die bekanntlich am Sonntag um 11.00 Uhr den Reigen ihrer sei über 30 Jahren angebotenen Stadtrundgänge fortsetzt.


(c) by Butzbacher Zeitung, 0410.2016